Wieviele Jakobswege gibt es eigentlich?

Der Jakobsweg ist eines der bekanntesten Pilgerwege der Welt und führt zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela, Spanien. Doch entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass es nur einen Jakobsweg gibt, existieren tatsächlich zahlreiche Routen, die alle dasselbe Ziel haben. Die genaue Anzahl der Jakobswege hängt davon ab, welche Wege als offiziell oder historisch relevant betrachtet werden.

Die bekanntesten Jakobswege

  1. Camino Francés – Die beliebteste und meistbegangene Route startet in Saint-Jean-Pied-de-Port (Frankreich) und führt über etwa 800 km nach Santiago.
  2. Camino del Norte – Eine Route entlang der Nordküste Spaniens, die als anspruchsvoller, aber landschaftlich besonders reizvoll gilt.
  3. Camino Portugués – Startet in Lissabon oder Porto und führt durch Portugal nach Santiago.
  4. Camino Primitivo – Die älteste Route des Jakobswegs, die in Oviedo beginnt und als herausfordernd gilt.
  5. Via de la Plata – Eine südliche Route, die in Sevilla startet und durch das Landesinnere führt.
  6. Camino Inglés – Eine kürzere Route von den nordspanischen Hafenstädten A Coruña oder Ferrol.
  7. Camino de Invierno – Eine Alternativroute für den Winter, die Schneepassagen des Camino Francés umgeht.

Weitere Jakobswege in Europa

Viele Pilger starten ihre Reise bereits in ihrem Heimatland. Deshalb gibt es zahlreiche Jakobswege in ganz Europa, darunter:

  • Deutschland: Jakobswege von Hamburg, Köln, München oder entlang der Via Regia.
  • Frankreich: Mehrere historische Wege, darunter die Via Podiensis und die Via Lemovicensis.
  • Schweiz: Der Schweizer Jakobsweg führt von Konstanz über Einsiedeln bis nach Genf.
  • Italien: Die Via Francigena, die Rom mit Santiago verbindet.

Fazit

Es gibt nicht „den einen“ Jakobsweg, sondern eine Vielzahl von Wegen, die alle zum gleichen Ziel führen. Offiziell sind über 80 verschiedene Routen dokumentiert, doch inoffiziell gibt es noch viele weitere Wege, die Pilger im Laufe der Jahrhunderte genutzt haben. Egal, wo man startet – jeder Jakobsweg ist eine Reise der persönlichen und spirituellen Erfahrung.

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