Etappe 5: Von Arzúa nach O Pedrouzo
Ein neuer Tag auf dem Camino beginnt mit einem wunderbaren Frühstück im 1930 Boutique Hotel. Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg. Die Spannung steigt, denn das große Ziel rückt immer näher: Nur noch 39 Kilometer bis Santiago de Compostela!
Wie jeden Morgen halte ich Ausschau nach unserem treuen Begleiter, dem Rotkehlchen. Doch heute lässt es auf sich warten. Erst nach einer Weile taucht es wieder auf, als wolle es uns erneut Glück auf dem Weg wünschen. Ein vertrauter Anblick, der uns jeden Tag begleitet und Freude bereitet.
Die Landschaft ist einmal mehr atemberaubend. Klapperstörche kreisen über uns, und ein besonders imposanter Storch thront in seinem Nest. Die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite, mit sanften Hügeln, dichten Wäldern und weiten Feldern, die in der Morgensonne glitzern. Ein wahrhaft malerischer Abschnitt des Jakobswegs.
Heute gestaltet sich die Versorgung unterwegs jedoch schwierig. Fast alle Bars und Cafés haben geschlossen, sodass wir uns mit einer kurzen Rast am Wegesrand begnügen. Kein frisch gepresster Orangensaft, kein Kaffee, kein Bocadillo – nur eine kleine Pause unter freiem Himmel.
Am frühen Nachmittag erreichen wir O Pedrouzo und beziehen unser Apartment. Die Routine setzt ein: Duschen, Wäsche waschen und diesmal sogar trocknen – mit dem Föhn! Jeder Schritt auf dem Camino hinterlässt seine Spuren, nicht nur in unseren Beinen, sondern auch auf unseren Kleidern. Und an den Füßen… zum Glück ist hier für alles gesorgt…
Unsere Pilgerpässe füllen sich mit Stempeln. Jeder davon erzählt eine Geschichte, eine Erinnerung an einen besonderen Ort oder Moment. Es ist ein wunderbares Gefühl, diesen Beweis unserer Reise in den Händen zu halten.
Jetzt heißt es ausruhen und Kraft sammeln. Morgen erwartet uns die letzte Etappe – der letzte Abschnitt auf unserem Weg nach Santiago de Compostela. Die Vorfreude ist riesig!