Der Jakobsweg – Camino Francés: Etappenübersicht und Highlights
Der Camino Francés, der französische Jakobsweg, ist der bekannteste und meistbegangene Abschnitt des Jakobswegs, der Pilger aus der ganzen Welt nach Santiago de Compostela führt. Mit einer Länge von etwa 780 Kilometern verläuft dieser historische Pilgerweg von Saint-Jean-Pied-de-Port an den Pyrenäen bis nach Santiago de Compostela in Galicien, Spanien. Der Camino Francés zieht Wanderer und Pilger durch eine faszinierende Landschaft, historische Städte und charmante Dörfer und bietet nicht nur körperliche Herausforderungen, sondern auch spirituelle Erfüllung.
Etappenübersicht des Camino Francés
Der Camino Francés ist traditionell in 31 Etappen unterteilt, die insgesamt etwa 780 Kilometer abdecken. Hier ist eine detaillierte Übersicht über die Etappen und ihre wichtigsten Highlights:
1. Saint-Jean-Pied-de-Port – Roncesvalles (25 km)
- Höhenunterschied: 1.200 m Anstieg und 600 m Abstieg.
- Highlights: Der erste Tag beginnt mit dem Anstieg über die Pyrenäen und endet im mittelalterlichen Pilgerdorf Roncesvalles. Die Etappe ist anspruchsvoll, aber der atemberaubende Blick auf die Berge macht sie unvergesslich.
2. Roncesvalles – Pamplona (40 km)
- Höhenunterschied: 300 m Anstieg und 700 m Abstieg.
- Highlights: Pamplona ist weltberühmt für die Stierkämpfe während des San Fermín-Festes. Die Altstadt mit der Plaza del Castillo und der Stadtmauer sind sehenswerte Anlaufpunkte.
3. Pamplona – Puente la Reina (24 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Die Wanderung führt durch malerische Dörfer und bietet einen schönen Ausblick auf die Hügel von Navarra. Puente la Reina ist bekannt für die mittelalterliche Brücke, die Pilger über den Río Arga führt.
4. Puente la Reina – Estella (22 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 300 m Abstieg.
- Highlights: In Estella, einer charmanten Stadt, sind die Kirche San Pedro de la Rua und das Kloster Irache besonders sehenswert. Der berühmte Weinkeller Irache, in dem Pilger kostenlos Wein trinken können, ist ein Highlight.
5. Estella – Los Arcos (21 km)
- Höhenunterschied: 300 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Diese Etappe bietet ruhige, ländliche Landschaften und führt durch das Dorf Los Arcos. Die kleine Kirche in Los Arcos ist eine willkommene Erholung auf dem Weg.
6. Los Arcos – Logroño (28 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Logroño ist das Zentrum der Rioja-Weinregion und bekannt für seine Weinstraßen und die Altstadt. Ein Spaziergang über die Plaza del Mercado und entlang der Calle del Laurel, berühmt für ihre Tapas-Bars, ist ein Muss.
7. Logroño – Nájera (29 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: In Nájera, einer charmanten Stadt, gibt es das beeindruckende Kloster Santa María la Real, das einen Besuch wert ist.
8. Nájera – Santo Domingo de la Calzada (21 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Santo Domingo de la Calzada ist berühmt für das „Huhn von Santo Domingo“, das in der Kathedrale lebendig gehalten wird. Es gibt auch das wunderschöne Kloster von Santo Domingo.
9. Santo Domingo de la Calzada – Belorado (22 km)
- Höhenunterschied: 250 m Anstieg und 300 m Abstieg.
- Highlights: Belorado ist ein kleines, ruhiges Dorf mit einer gut erhaltenen mittelalterlichen Architektur und einer beeindruckenden Kirche.
10. Belorado – San Juan de Ortega (24 km)
- Höhenunterschied: 300 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Eine ruhigere Etappe, die durch dichte Wälder führt und das abgelegene Kloster San Juan de Ortega als Ziel hat, ein spiritueller Ort des Friedens und der Ruhe.
11. San Juan de Ortega – Burgos (27 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 400 m Abstieg.
- Highlights: Burgos ist eine prächtige Stadt mit einer beeindruckenden gotischen Kathedrale, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Altstadt lädt zu einem kulturellen Spaziergang ein.
12. Burgos – Hontanas (30 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Diese lange Etappe führt durch die weite meseta und das abgeschiedene Hontanas, ein ruhiger Ort für Pilger.
13. Hontanas – Castrojeriz (20 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Castrojeriz ist ein historisches Dorf mit Ruinen einer beeindruckenden Burg und einer wunderschönen romanischen Kirche.
14. Castrojeriz – Frómista (25 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Frómista ist bekannt für die Kirche San Martin, eines der besten Beispiele romanischer Architektur entlang des Jakobswegs.
15. Frómista – Carrión de los Condes (25 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: In Carrión de los Condes gibt es zahlreiche historische Kirchen und Klöster, die die Pilgerreise bereichern.
16. Carrión de los Condes – Calzadilla de la Cueza (20 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Eine ruhige Etappe, die durch weite Felder führt und die Pilger auf den Camino de Santiago einstimmt.
17. Calzadilla de la Cueza – Sahagún (22 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 150 m Abstieg.
- Highlights: Sahagún ist ein historisches Zentrum mit Klöstern und Kirchen im romanischen Stil.
18. Sahagún – El Burgo Ranero (20 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 150 m Abstieg.
- Highlights: Eine eher flache Etappe, die durch ruhige ländliche Gegenden führt.
19. El Burgo Ranero – León (30 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: León ist eine große Stadt mit einer imposanten Kathedrale und vielen historischen Sehenswürdigkeiten. Ein Muss ist auch das historische Viertel und das San Marcos Kloster.
20. León – San Martín del Camino (25 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 300 m Abstieg.
- Highlights: Diese Etappe ist vor allem durch die ruhige und friedliche Umgebung geprägt.
21. San Martín del Camino – Astorga (25 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 300 m Abstieg.
- Highlights: Astorga ist bekannt für das Palácio Episcopal, das von Antoni Gaudí entworfen wurde.
22. Astorga – Rabanal del Camino (21 km)
- Höhenunterschied: 350 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Die Etappe führt durch wunderschöne Wälder und endet im malerischen Rabanal del Camino, das an den Ausläufern des Montes de León liegt.
23. Rabanal del Camino – Molinaseca (25 km)
- Höhenunterschied: 400 m Anstieg und 500 m Abstieg.
- Highlights: Molinaseca ist bekannt für seine charmante Brücke und das ruhige Ambiente.
24. Molinaseca – Ponferrada (23 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Ponferrada ist bekannt für das beeindruckende Templerschloss, das eine bedeutende historische Stätte darstellt.
25. Ponferrada – Villafranca del Bierzo (24 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 150 m Abstieg.
- Highlights: Villafranca del Bierzo ist ein malerisches Dorf, das für seine gut erhaltene Architektur und den Wein bekannt ist.
26. Villafranca del Bierzo – O Cebreiro (28 km)
- Höhenunterschied: 600 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: O Cebreiro ist ein traditionelles galicisches Bergdorf mit historischen Hórreos (Kornspeichern) und einer charmanten romanischen Kirche.
27. O Cebreiro – Triacastela (21 km)
- Höhenunterschied: 400 m Anstieg und 200 m Abstieg.
- Highlights: Triacastela ist der Ausgangspunkt für die letzten Entscheidungen bezüglich des Weges nach Santiago.
28. Triacastela – Sarria (20 km)
- Höhenunterschied: 100 m Anstieg und 300 m Abstieg.
- Highlights: Sarria ist der Startpunkt für viele Pilger, die die letzten 100 Kilometer bis Santiago zurücklegen wollen.
29. Sarria – Portomarín (22 km)
- Höhenunterschied: 150 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Portomarín ist ein charmantes Dorf mit einer historischen Kirche und einem beeindruckenden Dorfplatz.
30. Portomarín – Palas de Rei (25 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Die Etappe führt durch wunderschöne galicische Landschaften mit Wäldern und Weiden.
31. Palas de Rei – Santiago de Compostela (25 km)
- Höhenunterschied: 200 m Anstieg und 100 m Abstieg.
- Highlights: Der letzte Abschnitt führt die Pilger nach Santiago de Compostela, wo sie das berühmte Santiago-Grab in der Kathedrale besuchen können.
Anmerkungen zu den Etappen
Lange Etappen können natürlich auch in kürzere Abschnitte unterteilt werden, um den Weg angenehmer und weniger anstrengend zu gestalten. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, einen Ruhetag einzulegen, um die Eindrücke zu verarbeiten oder sich zu erholen. Für den Jakobsweg sollte man sich Zeit nehmen und den Weg genießen, ohne sich von einem strikten Zeitplan unter Druck setzen zu lassen. Wer den Jakobsweg pilgert, sucht oft nicht nur nach einem physischen Ziel, sondern auch nach innerer Einkehr und Ruhe – und dafür ist es wichtig, den Weg in einem für sich selbst passenden Tempo zu gehen.
